Schröpfen


Schröpfen ist eine Hautreiztherapie, die zu den ausleitenden Verfahren gehört. Mit Schröpfgläsern, die auf die Haut aufgesetzt werden, sollen Schadstoffe über die Haut ausgeleitet werden. Man unterscheidet zwischen drei verschiedenen Arten des Schröpfens: trockenes Schröpfen, blutiges Schröpfen und die Schröpfkopfmassage. Auch in der traditionellen chinesischen Medizin gehört Schröpfen zu den gebräuchlichen Behandlungsmethoden.

Erste Hinweise für die medizinische Verwendung des Schröpfens fand man auf einem mesopotamischen Arztsiegel aus der Zeit um 3300 v. Chr. Auch in der traditionellen Medizin Indiens, Chinas, Südamerikas und Ägyptens war Schröpfen eine anerkannte Heilmethode. Im Griechenland der Antike gab es sogar einen Gott des Schröpfens und das Verfahren wurde so häufig eingesetzt, dass die Schröpfglocke zum Symbol der Ärzte wurde. Im Rahmen seiner Humorallehre gab der griechische Arzt Hippokrates (460-377 v. Chr.) nicht nur eine theoretische Begründung für die Wirksamkeit des Schröpfens, sondern auch detaillierte Anweisungen zur Durchführung. Im Mittelalter waren es vor allem die Bader und Baderchirurgen, die ihre Kunden schröpften und zur Ader liessen. Da sie das „blutige Handwerk“ meist falsch und viel zu häufig anwendeten, geriet die Methode völlig in Verruf. Erst in den 1920er Jahren machte der österreichische Arzt Bernhard Aschner (1883-1960) die ausleitenden Verfahren wieder populär. Heute wird Schröpfen überwiegend von Naturheilpraktikern und Naturärzten eingesetzt.